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“All Numbers End”

Rapahel Schumacher 

4 Wochen - Eindrücke einer Reise - das Schiff, die Crew, die Menschen. Eine Reportage in Zusammenarbeit mit SOS Humanity.

Vernissage:
02.11.2023 ab 18:00


Ausstellung:
02.11. - 23.11.2023


Finissage:
23.11.2023 ab 17:00







„Neun Boote und 403 Nummern!"All Numbers End" beleuchtet den Umstand, dass hinter jeder Nummer eine tiefgreifende und menschliche Geschichte steckt.
Die Ausstellung "All Numbers End" bietet einen tiefen Einblick in die Realität der zivilen Seenotrettung im zentralen Mittelmeer. Raphael Schumacher, der Teil der Crew während der sechsten Rotation auf dem Schiff der SOS Humanity war, hat diese Fotografien geschaffen, um die Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, die auf der Flucht vor lebensbedrohlichen Situationen gerettet wurden.

Die Fotografien dokumentieren die ungeschminkte Realität und die oft erschütternden Momente, die sich auf hoher See abspielen. Schumacher hat mit seiner sensiblen Bildsprache das Leid und die Hoffnung derjenigen festgehalten, die in überfüllten Booten und bei stürmischer See auf eine Rettung hofften. Die Fotoserie beleuchtet auch die drängenden Fragen von Menschenrechtsverletzungen und sozialer Gerechtigkeit im zentralen Mittelmeer. „









“loneliness in togetherness”

Rapahel Schumacher


Vernissage:
09.03.2023 ab 18:00


Ausstellung:
09.03. - 19.03.2023


Finissage:
19.03.2023 ab 16:00


Artist Talk:

09.03.2023 ab 18:30









Im Rahmen der Ausstellungsreihe „10 Tage - eine fotografische Position“begrüße ich Raphael Schumacher in der Galerie/76.
In seiner Arbeit „loneliness in togetherness“, entstanden 2022 in Indien, thematisiert er die Einsamkeit, welche ein weit verbreitetes Phänomen ist, das jedoch oft tabuisiert wird. 
Die Fotoserie kann einen Einblick geben, wie Einsamkeit in einem Land, das reich an Geschichte und Kultur ist, aber auch mit Herausforderungen, 
wie Überbevölkerung und sozialen Dysbalancen konfrontiert ist, erlebt wird.
"Wenn ich andere Menschen wirklich sehen will, richte ich den Blick spürbar nach innen. Also horchte ich in mich hinein und konnte visuell festhalten, 
was ich gefühlt habe: loneliness in togetherness.“
















„Waiting for Qatar“



Gregor Schmidt


Vernissage:
18.11.2022 ab 18:00


Ausstellung:
18.11. - 27.11.2022


Finissage:
27.11.2022 ab 16:00


Artist Talk:

18.11.2022 ab 18:30












Waiting for Qatar (2014 - 2019)

Ein analytischer Blick auf die von Sandpartikeln verklärte Ferne lässt erahnen, was sich hinter einem für viele unbekannten Land verbirgt. Da stehen Formationen von Neubauten in gleißendem Sonnenlicht. Fahrspuren soeben fertig gestellter Autobahnen versinken im Wüstensand. Machthaber präsentieren ihre Statussymbole, Impressionen aus dem Golfstaat Katar, einem Land, dass durch die Gründung des TV Nachrichtensenders Al-Jazeera (1996), die korruptionsbeladene Vergabe der Fußball WM 2022 und seine vermeintliche Nähe zu radikalen islamischen Gruppierungen (Taliban, IS) die Schlagzeilen beherrscht.

Der Fotograf Gregor Schmidt wollte dieses Land für sich entdecken, eine Bestandsaufnahme schaffen für künftige Erweiterungen des Themas. Sein Ausgangspunkt war es, die Vision des Emirs von Katar in ihren Ausprägungen vor Ort zu beleuchten: der Aufbau eines demokratischen Staates, einer Wissensgesellschaft und einer nachhaltigen Wirtschaft. Mit analytischem Blick ist Schmidt mehrfach für jeweils ein paar Wochen nach Katar gereist. Sein erster Eindruck war der einer übersteigerten

Realität, in der seiner Wahrnehmung nach „alles groß und teuer“ wirkt. Schmidt dokumentiert dies in klaren Perspektiven, großen Distanzen und in dem ortstypischen gleißenden Licht. Seine Serie zeigt die Transformation eines Staates, in dem das unfertige ausschließlich in eine Richtung zeigt: nach vorne.





Bis 2030 will Katar – ein autokratischer Staat, der von einer Familie beherrscht wird – zum Vorzeigestaat in der arabischen Welt werden. Der Golfstaat mit gerade mal rund 300 000 Einheimischen und ca. 1.8 Millionen „Wanderarbeitern“ will nach oben, sich wiederfinden im Spiegel internationalen Handelns. Ist das Ziel auf Sand gebaut?

Vor drei Jahrzehnten dominierte in dem Wüstenstaat noch die Nomadenkultur, die Existenz in Wander-bewegung wurde seither vom Streben nach Sesshaftigkeit abgelöst. Gebäude sind hier mehr noch als anderswo Ausdruck ökonomischen Erfolgs, der dort herrschende Bauboom manifestiert die lokale Wirtschaftsmacht, ein oft weithin sichtbares Exempel eines aufstrebenden Landes. Binnen nur einer Generation ist es Katar gelungen, gegenüber dem Kapitalismus aufzuholen – und mit ihm Schritt zu halten. Der rasante Fortschritt hat seinen Preis. Er wird auf dem Rücken indischer und bengalischer Niedrigstlöhner gezahlt.

Schmidt hat sich in seiner visuellen Untersuchung auf das Thema „Machtausübung“ und dass dadurch entstehende Gefühl der Unbehaglichkeit konzentriert. In überstrahlten Bildern, die bewusst in dem harten Sonnenlicht zwischen 10 und 16 Uhr entstanden sind, zeigt Schmidt Katar als Gegenentwurf zu einem Sehnsuchtsort, in dem kulturelle Traditionen ökonomischen Prinzipien gewichen sind. Nicht die Wüste als zentrales Moment hat ihn dabei interessiert, sondern das, was der Mensch dort hineinbaut – absurd, wie nicht nur er findet. Obwohl der Mensch der Ödnis seine Aktionsfläche mühsam abtrotzt, dominiert die Wüste das Leben in Katar; sie ist allgegenwärtig, auch beim Fotografieren.








Das Fotografieren in Golfstaaten wird durch massive Sicherheitsauflagen erschwert – ohne Genehmigung kein Bild. Groß ist die Gefahr, sofort festgenommen zu werden. Weil touristisches Fotografieren erlaubt ist, hat sich Schmidt vor Ort der fotografischen Gesellschaft angeschlossen, um im Ernstfall ein Alibi vorweisen zu können. Bei seinen Erkundungen lag der Fokus nicht allein vor der Kamera, was seinen Blickwinkel stark beeinflusst hat: Erst beim Gefühl der eigenen Sicherheit drückte er auf den Auslöser. Die Aufnahmen transportieren die ihm eigene Ruhe, der Sicherheitsabstand lässt sich auch als Stilelement einordnen.

Mit seinen Beobachtungen aus der Ferne entwirft Schmidt einerseits befremdlich wirkende Szenarien, andererseits greift er so das Raumempfinden und die Verlorenheit angesichts der unendlichen Weite der Wüste auf. Gregor Schmidt produziert mit seiner Serie keinen Bilderrausch. Er entwirft stattdessen mittels Abstraktion und einer reduzierten Ästhetik einen wohl durchdachten Zyklus, der seine persönlichen Aufzeichnungen aus dem futuristisch anmutenden Land zu einem subjektiven Eindruck komprimiert, jedoch genug Raum für Objektivität lässt. Es dreht sich bei einem solchen Bild nicht darum, wie etwas war, sondern wie es der Fotograf sieht. Damit stellt sich Schmidt in die recht neu gegründete Strömung eines künstlerisch angereicherten Dokumentarismus, dem unter anderem auch der Fotograf Henrik Spohler – Schmidts Professor –  zuzuordnen ist.

Ganz im Selbstverständnis der Kunst illustrieren die Bilder keine Fakten, sondern werfen Fragen auf. Was erwartet ein Land, dass sich auf dem Weg in die Zukunft gemacht hat? Und was bleibt von der traditionellen Zivilisation außer dem hellen Schein auf einem futuristischen Entwurf?

Text von Carla Erdmann  













„10 Years - 3 fotografische Positionen“



Sonja Riemann 
Dennis Yenmez 
Benjamin Zibner



Vernissage:
22.09.2022 ab 17:30


Ausstellung:
23.09. - 13.09.2022


Finissage:
13.05.2022 ab 17:30


 Artist Talk:

13.05.2022 ab 18:30








Dennis Yenmez

„Das andere Ich“
Es ist November, es ist kalt, die Sonne ist schon lange untergegangen. Die Luft so feucht, beschlägt die Scheiben von Innen. Ein Abend mit Liedern aus anderen Zeiten. Tilly und ihre Freundinnen begleiten das Publikum durch das Programm. Schnitt. Ich sitze auf der Couch von Tilly und wir trinken Kaffee. Wann sie nach Berlin gekommen sei, will ich wissen. Ob es Tilly nur auf der Bühne gibt, den Wunsch das biologische Geschlecht zu wechseln? Tilly anwortet geduldig. Ein paar Tage später fotografieren wir bei ihr zu Hause. Es geht um den Blick auf Personen, die abseits von Geschlechterdichotomien leben. Mann oder Frau? Die Frage stellt sich nicht, weil es beide gibt. Die eine existiert in Abhängigkeit zur anderen. Das eine kann ohne das andere nicht.

Berlin im Winter 2011. Dennis Yenmez begleitet, fotografiert und sucht nach Begegnungen mit Gender-queer Personen.
Die Fotografien entstanden im Rahmen seiner Diplom Arbeit im Bereich Dokumentarfotografie an der Folkwang Universität der Künste in Essen.






Benjamin Zibner

„Rites de Passage“
Im Zusammenhang mit der gesamtgesellschaftlichen Diversifizierung hat sich ein schneller Wandel jugendkultureller Ausdrucksformen entwickelt. Viele Heranwachsende setzen sich permanent mit den sich rasch verändernden Moden, Stilen und Trends auseinander. Der Außenraum funktioniert als ihre Plattform und Bühne, auf der sie neue Verhaltensweisen und Rollen erproben. Diesen Jugendlichen gilt das Interesse Benjamin Zibners. Welche Ausdrucksformen bringen hier Identitätsfindung und Selbstinszenierung hervor?
Sichtbare Äußerungen im Habitus, dem Zusammenspiel aus Posen, Gesten und Kleidung, versucht er auf den Bildern lesbar zu machen. Darüber hinaus gilt sein Interesse dem ambivalenten Verhältnis von Zugehörigkeit und Abgrenzung, und deren Einschreibung in Kleidungs- und Verhaltensweisen der Jugendlichen. Dabei hat er sich von der Frage leiten lassen, inwieweit es funktioniert, Atmosphären und Stimmungen mit Hilfe der Fotografie einzufangen.

Die Arbeit besteht aus 42 Fotografien und entstand im Rahmen seiner Diplom Arbeit im Bereich Dokumentarfotografie und Editorial Design an der Folkwang Universität der Künste in Essen.






Sonja Riemann-Zibner

„Aller-Dinge-Leben“ - Eine Entlokalisierung

„Wir leben im Zeitalter der Gleichzeitigkeit, des Aneinanderreihens, des Nahen und Fernen, des Nebeneinanders und des Zerstreuten.“
Michel Foucault / Von anderen Räumen, in Raumtheorie, Hrg. Jörg Dünne und Stephan Günzel, S. 317

Alles um uns herum ist Raum und Ort zugleich. Aber wie grenzen sich Raum und Ort voneinander ab? Wie gehen die Menschen mit Raum und Ort um?
In der Arbeit „Aller-Dinge-Leben“ wurde fotografisch nach visuellen Verknüpfungspunkten der einzelnen aufgesuchten Orte, ohne ortsspezifische Merkmale hervorzuheben, gesucht.
Es geht nicht darum, in den Bildern konkrete Hinweise auf eine geografische Lage zu geben, sondern einen neuen Zusammenhang zwischen den einzelnen Motiven zu erzeugen.
Die Fotografien geben also keinen direkten offensichtlichen Hinweis auf ihren Entstehungsort. Die aufgesuchten Orte teilen lediglich einen übergeordneten und gemeinsamen Raum, der erst mit der Kombination der Fotografien entstand. Diesen einen neuen Raum zu erschaffen, greift die Thematik der Entlokalisierung auf. Mit dem Begriff der Entlokalisierung möchte
Sonja Riemann nicht nur ihre fotografische Vorgehensweise beschreiben, sondern auch ein Phänomen des Nicht-Verortbaren verdeutlichen. Dabei soll die Vergleichbarkeit und Ähnlichkeit von Orten betrachtet werden. Sie verlieren ihren eigentlichen Bezugspunkt und Bezugsort. Damit werden sie entlokalisiert. Das Gesehene kann sich überall befinden und eine direkte Verortung kann im ersten Augenblick nicht hergestellt werden.
Es ist eine Spur, die der Mensch in der Welt hinterlässt. Er gestaltet sein Umfeld: den Innenraum wie den Außenraum. Es entstanden in sich ruhende Momentaufnahmen. Sie entdeckte kleine Details, die wie inszenierte Stillleben im Außenraum wirken. Aufmerksam werden auf Dinge, die fremd wirken, aber dennoch etwas Vertrautes beinhalten. Dabei bezieht sie das kognitive Gedächtnis des Betrachters ein. Es geht nicht nur um die Menschen, die in den einzelnen Orten leben, sondern vielmehr um den Außenraum, der sie umgibt, den sie sich selbst gestalten und was dadurch nach Außen transportiert wird. Welche Lebensform, welchen Einblick in das private Umfeld wird preisgegeben oder auch versteckt. Erst durch die Zusammenführung der einzelnen Bilder und damit auch der verschiedenen Orte entsteht ein neuer Raum, der die Vergleichbarkeit ermöglicht.

Die Arbeit besteht aus 32 analogen Abzügen und einer Broschur mit 64 Bildern, sowie einer Tonspur aus Interviews.










(23) Portraits
Julia Sellmann
2016 – 2021



Ausstellung:
03.04. - 04.05.2022







„Ich hatte mich dafür entschieden, meinen Lebensunterhalt mit dem Fotografieren
von was auch immer zu verdienen und meine Profession nicht als edle Kunst zu betrachten. Ich war durchaus bereit, dieses unschätzbare Talent, das Gott mir mitgegeben hatte, zu prostituieren, um davon leben zu können.“
Helmut Newton


Die Arbeit „(23) Portraits“ von Julia Sellmann zeigt in Auftragssituation entstandene Portraits aus den Jahren 2016-2021. Die 23 ausgewählten Bilder von Künstler:innen, Musiker:innen, Politiker:innen und anderen Persönlichkeiten sind ein Auszug aus ihrem Archiv und während der ersten fünf Jahre ihrer fotografischen Tätigkeit am deutschen und amerikanischen Magazinmarkt entstanden.
Die Fotos bewegen sich im Interessenkonflikt zwischen journalistischer Informationsvermittlung und eigenen Ansprüchen an gestalterisch anspruchsvolle Portraitfotografie.
Auf einer weiteren Ebene in ihrer Arbeit betrachtet sie die Portraitfotografie im Spannungsfeld zwischen Autorschaft und Auftrag. Dabei ist der Widerspruch zwischen künstlerischer Selbstverwirklichung und Erwerbsarbeit so alt wie das fotografische Portrait selbst.
In der Galerie zeigen wir eine Auswahl von 13 gerahmten Exponaten und das zur Arbeit begleitend entstandene Buch mit der Gesamtanzahl der 23 Portraitfotografien.

The work "(23) Portraits" by Julia Sellmann shows commissioned portraits from the years 2016-2021. The 23 selected images of artists, musicians, politicians and other personalities are an excerpt from her archive and were taken during the first five years of her photographic work on the German and American magazine market.
The photos are situated in the conflict of interests between journalistic information transfer and her own demands for sophisticated portrait photography.
On another level in her work, she considers portrait photography in the field of tension between authorship and commission. The contradiction between artistic self-realization and gainful employment is as old as the photographic portrait itself. In the gallery we show a selection of 13 framed exhibits and the book accompanying the work with the total number of 23 portrait photographs.







Hanna Becker
- The “New” Game -


Ausstellung:
22.07 - 27.08.21














The „New“ Game
›Die Welt ist eine Bühne, die der Mensch bespielt. Verschiedene Akte, verschiedene Fassungen, ein Stück. Wer die Absurdität erfassen will, muss die Welt in Stücke zerteilen. Denn nur wer es schafft, die Komplexität des täglich Erlebten neu zu betrachten, kann aus einer Tragödie eine Komödie kreieren.‹
(Martin Esslin, Das Theater des Absurden)
„The Game" befasst sich mit der Bühne des Lebens. Anhand von sechs Spannungsfeldern (Schöpfung, paradiesischer Zustand, Selbstzweifel, Zuneigung, Konservierung und Vergänglichkeit), die im Lebenjedes Menschen eine Rolle spielen, dokumentiert Hanna Becker die Absurdität des gesellschaftlichen Seins, die Fantasien und die teils grotesken Bestrebungen der Menschen. The „New“ Game umfasst die Weiterentwicklung und Ergänzung der Arbeit „The Game".

The "New" GameThe world is a stage that human being plays on. Different acts, different versions, one play. If you want to grasp the absurdity, you have to break the world into pieces. For only those who manage to take a fresh look at the complexity of what we experience every day, can create a comedy out of a tragedy.'
(Martin Esslin, The Theatre of the Absurd)
"The Game" deals with the stage of life. Using six areas of tension (creation, paradisiacal state, self-doubt, affection, preservation and transience), which play a role in the life of every, Hanna Becker documents the absurdity of social existence,  the fantasies and the sometimes grotesque aspirations of people.


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